Abschied von Malaysia – Ankunft in Indonesien

Am 13.06. war es endlich soweit. Wir haben ausklariert. Allerdings haben wir uns für die Nacht noch auf einen Ankerplatz verzogen, denn am Freitag, dem 13. läuft ein „richtiger“ Seemann nicht aus (man ist ja nicht abergläubisch).

Samstag morgens ging dann um 10 Uhr endlich der Anker aus dem Schlick. Auf nach Sabang/Indonesien. Die Überfahrt hatte allerdings einen dicken Wermustropfen. 90 % der Strecke mussten wir unter Motorgerappel hinter uns bringen. Entweder war null Wind oder zum Schluss Schwachwind genau von vorne. Zum Segeln einfach zu wenig, weil wir natürlich gleichzeitig gegen bis zu einem Knoten Gegenstrom ankämpfen mussten. Lediglich am ersten Tag hatten wir für knapp 5 Stunden Segelvergnügen, dann war wieder der Wind weg. In der nächsten Nacht durften wir dann noch einmal für 5 Stunden segeln und das sogar bei bis zu 25 kn Wind hoch am Wind. Das 2. Reff im Groß wurde nötig. Mit 6-8 kn ging es dann auch super voran. Die neue Fock hat sich hier schonmal gelohnt und bewährt. Aber segeln ging eben leider nur für 5 Stunden. Dann kam der Wind immer vorlicher und wurde schwächer und schwächer. Zuletzt hatten wir nur noch 5 kn genau von vorne. Wir hatten schon gehofft, noch bei Tageslicht in Sabang anzukommen, aber bei der Flaute war nicht mehr dran zu denken. Bei Nacht laufen wir nicht unbedingt in einen unbekannten Hafen ein. Also wurde im Osten der Insel beigedreht. Die Strömung drückte uns mit mehr als einem Knoten nach Südosten. Also nach 2 Stunden Motor an, wieder 4 sm nach Nordwesten näher an die Insel ran und noch einmal für 2 Stunden beigedreht. Im Morgengrauen ging es dann an die letzten paar Seemeilen „um die Ecke“. Geankert wurde direkt vor der Stadt auf 20 m Wassertiefe. Hier sind die Ankerplätze wohl alle ziemlich tief. Gut, dass wir eine neue Ankerkette haben.

schöner, ruhiger Ankerplatz – und nix los

Über Funk wurde der Hafenmeister gerufen. Keine Antwort. Irgendwann so gegen Mittag dann der Ruf: um 14 Uhr kommen Die „officials“ an Bord. Bitte mit dem Dinghi am Steg abholen. Ok, kein Problem. Um 14 Uhr wurde der erste Rutsch von Beamten eingesammelt. Drei Leute von der Gesundheitsbehörde stolperten ins Dinghi und wurden zum Meerbaer kutschiert. Fieber messen, Fragen über Fragen, Inspektion vom Kühlschrank und der Medikamente – die abgelaufenen Sachen hatten wir vorsichtshalber aussortiert, denn alte Medikamente werden gnadenlos konfisziert. Jede Menge Papierkram, Bootsstempel ganz wichtig, zum Schluss noch ein Selfie mit uns, dann durften wir die gelbe Flagge runter nehmen und die Jungs wieder zurück an Land bringen. Die zweite Fuhre: drei Beamte, zwei von der Immigration und der Hafenkapitän warteten schon am Anleger. Die beiden Immigration-Beamten fielen mehr ins Dinghi als dass sie einstiegen. So unbeholfen war noch nicht einmal meine Mutter, als sie schon über 80 war 🙂 . Auch hier Papiere, Papiere, Papiere, Stempel, Stempel, Stempel… und das obligatorische Selfie. Nächste Runde: zwei Leute vom Zoll. Papiere, Papiere, Papiere, Stempel, Stempel, Stempel… Selfie. Fertig.

Jetzt konnte es endlich an Land gehen. Wir brauchten SIM-Karten. Aber zuerst noch zur Immigration. Die hatten unsere Pässe mitgenommen. Stempel gibt es nur im Office. Ohne Pass gibt es keine SIM-Karte. Abenteuerfahrt mit den Tuktuk (Moped mit selbst gezimmertem Beiwagen, zwei Sitze hintereinander). Das Ding ratterte und qualmte, bergab hatten wir schon Sorge, ob die Bremsen das Gewicht überhaupt halten. Bei der Immigration dann Pässe einsammeln und ab zu Telkomsel. Es war mittlerweile 16.30 Uhr. Um 17 Uhr machen die Feierabend, die Prozedur für die SIM-Karten dauert aber normalerweise ca. eine Stunde. Ob das heute noch klappt? Es klappte! Extra für uns wurden 30 Überminuten gemacht. Super Service!! Für umgerechnet knapp 8 Euro gab es 45 GB für 30 Tage. Da kann man nicht meckern. Jetzt aber endlich wieder zurück zum Meerbaer. Wir waren beide platt. Abendessen, Film gucken, ab in die Koje.

Hier lässt es sich gut aushalten, vor allen Dingen endlich wieder sauberes, blaues Wasser!!!

Heute früh kam der angesagte stärkere Wind. Vor dem Ort soll der Ankergrund nicht so gut sein, uns wurde empfohlen, ein Stück weiter hinter einer Insel zu ankern. Gute Idee. Hier ist es schön geschützt und ruhig – und hoffentlich etwas weiter von der nächsten Moschee entfernt. Um 5 Uhr heute früh wurden wir lautstark vom Muezzin aus dem Schlaf gerissen. Scheinbar sind die Lautsprecher voll aufs Wasser hinaus gerichtet. Zum Glück waren die Oropax griffbereit. Ohren zugestopft und weiter geschlafen.

Jetzt erstmal ein, zwei Tage akklimatisieren, dann geht es auf Erkundung der Insel.

Veröffentlicht unter Indonesien | Hinterlasse einen Kommentar

Neue Pläne – oder: es geht (endlich) weiter

Nun sind wir schon seit fast 1 1/2 Jahren mit kurzen Unterbrechungen in Malaysia. Dreimal kurz nach Thailand gesegelt bzw. hauptsächlich mangels Wind motort, um ein neues Visum für Malaysia zu bekommen, dann wieder zurück. Aber so langsam wollen wir weiter. Es gefällt uns sehr gut hier in Langkawi, aber jetzt beginnt die Regenzeit und das Klima macht uns auch ohne die bald kommende hohe Luftfeuchtigkeit schon ordentlich zu schaffen. Außer früh morgens und spätnachmittags kann man es draußen nicht aushalten. Wir hocken fast ausschließlich drinnen im Schiff und lassen uns von mehreren Ventilatoren anpusten.

Eine große Herausforderung war daher der dringend notwendige Laudaufenthalt für unseren alten Meerbaer. Nach fast zwei Jahren war so langsam ein wenig Kosmetik und Maintenance dringend nötig. 2 1/2 Wochen haben wir auf dem Trockenen gestanden und gearbeitet, dass uns der Schweiß aus allen Poren lief. Arbeitsbeginn 8 Uhr, ab 11 Uhr Siesta bis 16 Uhr, dann noch einmal 2-3 Stunden intensiv gearbeitet. Nachdem Meerbaer wieder zurück ins Wasser konnte, haben wir noch eine weitere Woche in der Marina dran gehängt, um die Restarbeiten zu erledigen.

Die Arbeit kann beginnen – immer schön auf der Schattenseite

Meerbaer darf frisch aufgehübscht wieder in sein Element

Seit gut einer Woche sind wir nun wieder „frei“ und hängen am Anker.

Und nun zu unseren Plänen:

Es geht westwärts! Europe is calling.

In der ersten Juni-Hälfte läuft unser Visum für Malaysia ab und das sollte ein guter Start für die erste Etappe sein. Zunächst wollen wir nach Sumatra. Im Norden von Sumatra liegt die Insel Sabang. Hier können wir für Indonesien einklarieren. Ganz in der Nähe liegt Banda Aceh, wo vor gut 20 Jahren der verheerende Tsumani alles zerstört und viele Menschenleben gefordert hat. Von da aus, so der Plan, werden wir uns langsam Richtung Süden bewegen, den Äquator überqueren und so ziemlich auf der Mitte von Sumatra sollte unser Startpunkt für die Überquerung des Indischen Ozeans sein. Hier sollen wir so langsam in den Bereich des Südost-Passats kommen, der uns dann hoffentlich vor sich her pustet. Wie genau die Route verlaufen wird, machen wir vom Wind abhängig. Geplant ist auf jeden Fall, Madagascar im Norden zu passieren und dann den Mozambique Channel nach Süden bis Richards Bay in Südafrika zu besegeln. Das Jahresende möchten wir dann gerne in Kapstadt verbringen.

So der Plan, aber bis dahin gibt es immer noch viel zu tun.

Eine neue Fock ist bestellt und unterwegs, ebenso neue Litium-Batterien und noch viele weitere „Kleinigkeiten“. Der Anker wurde zum Galvanisieren gegeben, eine neue Ankerkette hängt dran, das neue Radar ist montiert und ein neuer Bugkorb in Auftrag gegeben und zu unserer Zufriedenheit angeschweißt. Neue Polsterbezüge sind genäht.

 

Die neue Radarschüssel ist montiert

Der erste der neuen Polterbezüge

Die neue Ankerkette

Der frisch galvanisierte Anker

 

Die Vorräte müssen herangeschafft, Fleisch, Gemüse, Obst eingekocht werden. Die Planung läuft auf Hochtouren und die Herausforderung macht riesigen Spaß, der Einkaufszettel wird gefühlt eher länger als kürzer. Aber auch das gehört zu den Reisevorbereitungen für ein so lange Tour. Wer weiß, wann es wieder ausreichend (und einigermaßen bequem erreichbar) einzukaufen gibt.

Veröffentlicht unter Malaysia | 1 Kommentar

Frohe Weihnachten / Merry Christmas

Alle Jahre wieder…

…kommt Omas Fleischwolf zum Einsatz

für unser traditionelles Spritzgebäck

Weihnachten kann kommen, die Kiste ist voll 🙂

In diesem Sinne wünschen wir Euch allen ein gemütliches Weihnachtsfest!

Veröffentlicht unter Malaysia | Kommentare deaktiviert für Frohe Weihnachten / Merry Christmas

Wieder zurück in Langkawi/Malaysia

Am 3. Dezember haben wir in Chalong/Phuket ausklariert, sind noch einmal zum Leckerchen einkaufen in den Supermarkt gefahren und am Dienstag morgens früh ging der Anker hoch. Bye bye Thailand. Bis zum (vermutlich) nächsten Mal.

Weil unser Autopilot immer noch kaputt ist, hatten wir uns kurze, ca. 20 sm lange Etappen ausgesucht. Es  ist doch ziemlich anstregend, ständig am Ruder zu sitzen. Im Stundenrhythmus haben wir uns abgewechselt, aber die sogenannte Freiwache war trotzdem gut beschäftigt mit Ausguck gehen. Diese blöden Fischer-Bojen tauchen plötzlich aus dem Nichts auf. Mit Glück ist ein Fähnchen oben auf, dann kann man sie schon aus weiterer Entfernung erkennen, aber oft fehlt das Fähnchen und es schwimmen lediglich ein paar zusammengebundene Plastikflaschen auf dem Wasser oder sogar nur ein Styroporklotz. Man weiß erst nicht, ist es eine Markierung oder doch lediglich Müll, der auf dem Wasser schwimmt.

So haben wir dann die gut 100 sm in 5 Tagen hinter uns gebracht. Die Nächte haben wir gut geschützt und ruhig vor Anker hinter Inseln verbracht.

Am 09.12. erreichten wir wieder Langkawi. Für ein paar Tage haben wir uns in den Royal Langkawi Yacht Club eingemietet. Wir hatten so einiges auf dem Zettel und vom Steg aus ist vieles einfacher zu erledigen als vom Anker aus. Einen Leihwagen für 4 Tage für knappe 50 Euro konnten selbst wir uns leisten 😉

Heute ging es dann endlich wieder raus auf den altbewährten Ankerplatz. Wir müssen dringend den Wassermacher laufen lassen. Das Marina-Wasser möchten wir nicht so gerne in unserem Wassertank haben. Es soll zwar sauber sein, aber der starke Chlorgeruch stört uns doch sehr.

Jeder freie Meter am Steg wurde besetzt

Heute war scheinbar eine Angel-Competition in der Marina. Die Stege waren bevölkert mit Anglern jeden Alters. Sie saßen so dicht an dicht, dass man sich nur wundern konnte, dass sich ihre Angelschnüre nicht miteinander verhedderten. Köder wurden in allen Variationen verwendet. Ein Angler hatte sogar ein mariniertes Huhn dabei. Ob die Fische auf Chili-Sauce stehen? Andere Angler saßen am Stegrand, in der einen Hand die Angel, in der anderen Hand das Smartphone. Vermutlich schicken die Fische eine Whatsapp, wenn sie angebissen haben(?)

Angel-Wettbewerb in der Marina

Mittlerweile ist das Ersatzteil für den Autopiloten bestellt. Es sollte innerhalb der nächsten 8 bis 10 Tag hier eintrudeln.

Veröffentlicht unter Malaysia | Kommentare deaktiviert für Wieder zurück in Langkawi/Malaysia

7 Pumpen in 4 Monaten…

Man hat ja sonst nichts zu tun 😉

Es fing an mit der Diesel-Förderpumpe. Diese ist für uns extrem wichtig, weil wir damit den Diesel aus den Kieltanks in den Tagestank hoch pumpen. Und wenn die nicht funktioniert, ist schnell Ende Gelände mit Motorfahrt. Im Tagestank ist nur Platz für 50 l. Zum Glück hatten wir noch eine Pumpe in Reserve, aber damit lief es auch nicht. Auch kaputt? Also musste eine neue her. Eingebaut – lief auch nicht. Es dauerte eine Weile, bis wir auf die Idee kamen, dass  evtl. zu wenig Diesel im Tank war und die Ansaugung über dem Level lag. Also mit Kanistern zur Tankstelle, Diesel in einen Tank gekippt. Lief immer noch nicht. Letzte Idee: die Leitung ist verstopft. Dem Problem sind wir mit Druckluft an den Kragen gegangen und siehe da: es lief wieder! Hätten wir uns vermutlich den Neukauf sparen können. Jetzt haben wir zwei Pumpen in Reserve.

Als Nächstes wollte die Frischwasserpumpe nicht mehr.  Auch hier hatten wir Ersatz (gebraucht), der aber auch nicht wollte. Die  hatte vermutlich vorher schon eine Macke. Aus irgend einem Grund hatten wir die ja mal ersetzt. Also: eine neue kaufen. Das ging dann problemlos und die Wasserversorgung war wieder gesichert.

Dann streikte unsere Lieblingspumpe, die Toilettenpumpe. Da haben wir ja schon reichlich Übung im Aus- und wieder Einbauen. Trotzdem, Schweinkram bleibt Schweinkram. Die Pumpe konnten wir mit Bordmitteln richten und sie läuft wieder problemlos – wie lange? Wir lassen uns überraschen. Auf jeden Fall wird ein Ersatzteil-Kit besorgt.

Die Bilgepumpe ließ uns als Nächstes im Stich. Hier ist der Aus- und Einbau zum Glück recht einfach. Kabel ab, Schlauch ab, neue Pumpe Schlauch dran, Kabel dran, fertig.

Vor einem halben Jahr hatten wir die Wasserpumpe für die Motorkühlung repariert. Ein Simmering war zerbröselt und es tropfte Salzwasser in die Motorbilge – beim Stahlschiff eher unerwünscht. Leider bekommen wir hier nicht exakt die passenden Simmeringe und das führt dazu, dass diese nicht so gut dichten wir sie sollen. Nach einiger Zeit, vor allem, wenn wir in Gegenden unterwegs sind, wo das Wasser nicht ganz so klar ist, ziehen wir uns regelmäßig feinen Dreck rein, der dann den Simmering zerstört. Und das war dann auch das nächste Pumpenprojekt. Nach dem Aus- und wieder Einbau musste dann noch die Bilge ausgiebig mit Frischwasser gespült und trocken gelegt werden. Fertig!

Nächstes Projekt: Abwasserpumpe von Spüle und Waschbecken. Die läuft zwar an, schaltet aber leider nicht mehr ab, wenn der kleine Abwassertank leer ist. Sie läuft und läuft und läuft und zieht dabei natürlich Strom aus den Batterien. Also muss sie von Hand an-und wieder ausgeschaltet werden. Und hier steckt der Teufel im Detail. Wie schnell hat man mal eben etwas abgespült oder die Hände gewaschen und zwischendurch  vergessen, die Pumpe zu starten. Das führt dazu, dass der Behälter, der leider nicht zu 100 % dicht ist, überläuft und die ganze Sauce in der Bilge landet und vor sich hin gammelt, bis wir es merken. Keine befriedigende Situation. Also muss auch  hier eine neue Pumpe her.

Last but (hoffentlich) at least das komplizierteste Projekt. Gestern ließ sich unser Fäkalientank nicht mehr leer pumpen. Unsere erste Idee: die Schläuche sind im Laufe der Zeit von Urinstein zugesetzt. Also alle Schlauchteile mit der Spirale bearbeitet bzw. durchgestochert. Lief immer noch nicht. Da blieb uns nichts anderes übrig, als die dicke Rheinstrom-Pumpe auszubauen und nachzusehen, ob evtl. die Lippventile kaputt sind oder – hoffentlich nicht! – der Pumpenbalg. Lippventile hatten wir noch als Ersatz, nur den Balg nicht. Der Ausbau forderte uns total. Die dicke Pumpe ist aus Bronze und entsprechend schwer. Hinzu kommt noch, dass die Pumpe in einem engen Schrank eingebaut ist und man eigentlich nur mit einer Hand arbeiten kann. Und die Schläuche sind im Laufe der Zeit so steif geworden, dass man sie nicht mehr  ab bekommt. Die müssen abgesägt und erneuert werden. Zum Glück hatten wir noch ein entsprechend langes Stück Schlauch in Reserve, das wir auf die richtigen Längen anpassen konnten. Diesmal waren uns die Götter wohlgesonnen. Es waren nur die Lippventile kaputt, der Pumpenbalg sieht immer noch gut aus. Mit viel Geschimpfe und Gefluche hatten wir dann nach 3 Stunden alles erfolgreich wieder zusammengesetzt und eingebaut. Testlauf: funktioniert wieder. Es darf wieder gek… werden 😉

Ich glaube, jetzt haben wir alle an Bord befindlichen Pumpen einmal rundum erneuert bzw. repariert. Hoffen wir man, dass jetzt für die nächsten Monate erst mal Frieden ist.

Wenn Gerätschaften wie z.B. Pumpen im täglichen Gebrauch sind, kommt es natürlich immer wieder mal vor, dass ein Teil streikt oder sein Lebensende erreicht hat. Und diesmal ballte es sich halt in einem kurzen Zeitraum. Aber wie oben schon geschrieben:

Man hat ja sonst nichts zu tun.

Oder wie ein verstorbener Freund mal sagte: Wie reparieren uns um die Welt.

Jetzt sind wir wieder so entspannt wie die beiden Wale

Veröffentlicht unter Thailand | 1 Kommentar

Nach zwei Monaten Sendepause eine neue Meldung

Tja, wir sind faul geworden. Die Hitze macht uns mehr und mehr zu schaffen. Irgendwie sind wir Mitteleuropäer auf Dauer nicht für dieses Klima geschaffen. Wir wollen beide einfach nur noch weg, aber wie?

Wenn wir über das Rote Meer Richtung Europa wollen, könnten wir bereits im Januar/Februar starten. Diese Route würde unsere Reise Richtung Heimat um ein ganzes Jahr verkürzen. Aber ob die Strecke über das Rote Meer in der jetzigen politischen Situation so wirklich die richtige Entscheidung ist? Sicherlich fahren immer noch Segler diese Strecke und hatten bisher auch keine Probleme, aber wer weiß, wie sich das weiter entwickelt? Wir sind unentschlossen. Hinzu kommt noch, dass unsere Versicherung dieses Gebiet nicht abdeckt. Wenn da tatsächlich irgend etwas mit dem Boot passieren sollte, sei es, dass der Motor verreckt oder es sonst einen Schaden am Boot gibt, haben wir mit Zitronen gehandelt. Und das Rote Meer verspricht viel Motor-Fahrt und unser Mr. Perkins hat schon so einige Jahre auf dem Buckel. Er läuft zwar super und ohne Probleme, aber der Teufel steckt im Detail. Wenn was passiert, dann im ungünstigsten Moment.

Die andere Alternative, die wir eigentlich bevorzugen, wäre Richtung Kapstadt/Südafrika. Aber diese Route können wir wegen der Cyclone-Saison erst ab Mai angehen. Also noch eine halbes Jahr hier in Thailand und Malaysia aushalten. Und die Tour über den Indischen Ozean ist nebenbei seglerisch auch recht anspruchsvoll.

Aber bevor wir letztendlich entscheiden, wohin bzw. woher, muss Meerbaer auch noch aus dem Wasser. Unser Antifouling ist jetzt fast 1,5 Jahre alt bzw. kaum noch vorhanden. Alle drei Wochen ist Tauchen angesagt. Die Barnackles wachsen hier wie verrückt. Bei jedem Tauchgang muß eine dicke Schicht vom Propeller und vom Rumpf mit dem Spachtel abgeschabt werden. Dafür müssen dann schon mal zwei Stunden Unterwasserarbeit eingeplant werden.

Hinzu kommt noch eine größere Reparatur. Wir hatten Anfang Oktober eine Kollision mit einem Ausflugskatamaran. Die haben gepennt und sind uns voll seitlich in den Bug geknallt. Bugkorb total verbogen, Rollanlage klemmt – ob das Vorstag Schaden genommen hat, werden wir dann feststellen, wenn es an die Reparatur geht -, dicke Macken links und rechts am Bug. Der ganze Ablauf der „Geschichte“ würde hier den Rahmen sprengen. Letztendlich wurde von den Behörden festgestellt, dass uns keinerlei Schuld trifft. Aber auf dem Schaden bleiben wir trotzdem sitzen. Unsere Versicherung hat den Fall sehr unbürokratisch abgewickelt und wir werden die Reparatur in Malaysia angehen. Unsere Visa laufen hier Anfang Dezember aus, da wäre die Zeit viel zu kurz. In Malaysia haben wir wieder drei Monate Zeit, das dürfte für die Reparaturen einschließlich Beschaffung vom Material ausreichen.Den verbogenen Bugkorb haben wir schon einmal abgeflext und die Rollanlage halbwegs gängig gemacht. Fürs Erste ist das ok, aber es muß ein neuer Bugkorb gebaut werden und das Vorstag muss ebenfalls aus Sicherheitsgründen erneuert werden. Das Vorstag ist nicht unerheblich mit verantwortlich für die „Standhaftigkeit“ vom Mast.

Der „leicht“ verbogene Bugkorb

So, das wars erst mal an Neuigkeiten. Anfang Dezember geht es wieder Nach Langkawi – vermutlich wird es wieder ausschließlich Motorfahrt. Von Segelwind kann man hier nicht wirklich reden.

Tolle Felsformationen unterwegs

Natürlich haben wir trotz aller Probleme auch ein paar schöne Dinge erlebt. Wenn man erste einmal die Chalong Bay verlassen hat und sich Richtung Norden bewegt, gibt es doch so einige schöne Plätze zu entdecken.

Hier wurde der James Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ gedreht. Ein Touristenmagnet

Ein Haus auf Panyee Island, das Dorf, das auf Stelzen im Wasser gebaut ist

Der schwimmende Fußballplatz

Veröffentlicht unter Thailand | Kommentare deaktiviert für Nach zwei Monaten Sendepause eine neue Meldung

Von Langkawi nach Phuket

Unsere Zeit in Malaysia ist leider abgelaufen. Am 6. September enden unsere Visa und wir müssen das Land vorerst verlassen. Auf den letzten Drücker klarieren wir aus und verlassen die Marina, in der wir für 5 Tage waren, um letze Vorbereitungen zu treffen.

Unsere Route von Langkawi nach Phuket

 

Um 14 Uhr machten wir uns auf dem Weg, zuerst noch auf den alten Ankerplatz für eine Nacht. Am nächsten Tag ging es weiter zur Marina Telaga, um unsere Dieseltanks noch einmal zu einem günstigen Preis voll zu machen. Auf dem Weg dorthin drohten schon dicke Wolken am Horizont. Wir hatten gerade an der Tankstelle angelegt, da gingen die Schleusen auf und es schüttete wie aus Eimern. Glück gehabt! Glücklicherweise hatte auch niemand von der Tankstelle große Lust, uns bei diesem Wetter zu bedienen. Also konnten wir in aller Ruhe zu Mittag essen. Nach einer Stunden kam dann doch jemand und füllte unsere Tanks mit 420 l Diesel. Leider ließ der Regen immer noch nicht so wirklich nach, es war zwar nicht mehr so heftig, aber zum nass werden reichte es allemal. Der nächste Kunde wartete schon auf den Platz an der Tankstelle und wir mussten los. Raus aus der Marina und um die Ecke auf den Ankerplatz für die Nacht. Wir hatten es schon geahnt, der Ankerplatz ist bei der derzeitigen Windrichtung ziemlich rollig und die Nacht war entsprechen unruhig. Morgens um 9 Uhr nix wie weg hier. 25 sm bis Ko Lipe, der ersten thailändischen Insel auf dem Weg.

Auch hier erwischte es uns 2 Stunden vor Ankunft. Starkwind auf die Nase und Regen, Regen, Regen. Der Wind ließ zum Glück kurz vor Ankunft am Ankerplatz nach und wir konnten in aller Ruhe unseren Anker versenken. Blöderweise erwies sich dieser Ankerplatz ebenfalls als sehr ungemütlich. Der Wind schlief ein und die Dünung kam von der Seite. Eine weitere Nacht mit wenig Schlaf stand uns bevor.

Weil unser Autopilot derzeit kaputt ist, muss die ganze Zeit von Hand gesteuert werden (Bevor die ersten Kommentare kommen: Ja, das Holz auf der Sitzbank sieht schlimm aus, aber das soll bald erneuert werden)

Weil wir bis zu unserem nächsten Ziel fast 50 sm vor der Nase hatten, ging der Anker schon morgens um 7 Uhr hoch und wir tuckerten weiter Richtung Norden. Segeln wieder Fehlanzeige. Der wenige Wind kam so spitz von vorne, dass das Großsegel lediglich für Stabilität im Schiff sorgte. Vortrieb gleich Null.

Unsere Lieblingsinsel Ko Rok

Endlich, um 16 Uhr, fingen wir uns eine Mooringboje vor unserer Lieblingsinsel Ko Rok ein. Kein anderes Schiff weit und breit zu sehen, einzig am Horizont ein paar Fischerboote. Wir hatten die Insel für uns alleine – und tastsächlich eine ruhige Nacht.

Traumstrand nur für uns

Morgens gab es kein Halten mehr. Wir mussten ins klare blaue Wasser. Mit dem Dinghi zum Strand gepaddelt, ein paar Schritte durch den Sand gelaufen und dann Taucherbrille auf, Schnorchel in die Schnute und ab in die Fluten, Fische gucken. Einfach traumhaft.

Meerbaer weit weg an der Mooringboje

Wir wären gerne noch länger geblieben, aber die Wettergötter versprachen nur noch für 2 Tage einigermaßen gutes Wetter. Danach sollte es mal wieder Dicke kommen – hier ist halt Regenzeit. Also noch eine schöne, ruhige Nacht und am nächsten Morgen Leinen los von der Boje und auf nach Phuket. Diesmal ohne Regen, aber leider auch ohne Wind. Nach 58 sm fiel unser Anker bei letzem Büchsenlicht in der Chalong Bay.

Am nächsten Morgen auf zum Behördengang. Diesmal ging alles recht flott und entspannt. Ein netter Plausch mit Hafenmeister, Immigration-Officer und den Damen vom Zoll, und wir waren fertig und dürfen nun 60 Tage im Land bleiben mit der Option um eine Verlängerung um weitere 30 Tage. Das sollte reichen. Danach soll es dann wieder zurück nach Langkawi gehen.

Noch schnell mit dem Bolt-Taxi zum Supermarkt – hier gibt es endlich wieder „Schweinisches“ zu kaufen – und dann zurück auf den Meerbaer. Und nun liegen wir hier in der Bucht vor Anker und es schüttet und stürmt. Kurze Unterbrechungen mit ein paar Sonnenstrahlen, dann geht es wieder los. An Land mit dem Dinghi käme einer Volldusche gleich. Entweder Wasser von oben oder von vorne durch die Wellen. Also bleiben wir an Bord und machen es uns gemütlich. Irgendwann wird es schon wieder aufhören – hoffen wir 🙂

Schweine-Wetter, Starkwind und Pladder-Regen

Reibekuchen mit Apfelkompott – das richtige Essen bei dem Wetter 😉

Veröffentlicht unter Malaysia, Thailand | Kommentare deaktiviert für Von Langkawi nach Phuket