7 Pumpen in 4 Monaten…

Man hat ja sonst nichts zu tun 😉

Es fing an mit der Diesel-Förderpumpe. Diese ist für uns extrem wichtig, weil wir damit den Diesel aus den Kieltanks in den Tagestank hoch pumpen. Und wenn die nicht funktioniert, ist schnell Ende Gelände mit Motorfahrt. Im Tagestank ist nur Platz für 50 l. Zum Glück hatten wir noch eine Pumpe in Reserve, aber damit lief es auch nicht. Auch kaputt? Also musste eine neue her. Eingebaut – lief auch nicht. Es dauerte eine Weile, bis wir auf die Idee kamen, dass  evtl. zu wenig Diesel im Tank war und die Ansaugung über dem Level lag. Also mit Kanistern zur Tankstelle, Diesel in einen Tank gekippt. Lief immer noch nicht. Letzte Idee: die Leitung ist verstopft. Dem Problem sind wir mit Druckluft an den Kragen gegangen und siehe da: es lief wieder! Hätten wir uns vermutlich den Neukauf sparen können. Jetzt haben wir zwei Pumpen in Reserve.

Als Nächstes wollte die Frischwasserpumpe nicht mehr.  Auch hier hatten wir Ersatz (gebraucht), der aber auch nicht wollte. Die  hatte vermutlich vorher schon eine Macke. Aus irgend einem Grund hatten wir die ja mal ersetzt. Also: eine neue kaufen. Das ging dann problemlos und die Wasserversorgung war wieder gesichert.

Dann streikte unsere Lieblingspumpe, die Toilettenpumpe. Da haben wir ja schon reichlich Übung im Aus- und wieder Einbauen. Trotzdem, Schweinkram bleibt Schweinkram. Die Pumpe konnten wir mit Bordmitteln richten und sie läuft wieder problemlos – wie lange? Wir lassen uns überraschen. Auf jeden Fall wird ein Ersatzteil-Kit besorgt.

Die Bilgepumpe ließ uns als Nächstes im Stich. Hier ist der Aus- und Einbau zum Glück recht einfach. Kabel ab, Schlauch ab, neue Pumpe Schlauch dran, Kabel dran, fertig.

Vor einem halben Jahr hatten wir die Wasserpumpe für die Motorkühlung repariert. Ein Simmering war zerbröselt und es tropfte Salzwasser in die Motorbilge – beim Stahlschiff eher unerwünscht. Leider bekommen wir hier nicht exakt die passenden Simmeringe und das führt dazu, dass diese nicht so gut dichten wir sie sollen. Nach einiger Zeit, vor allem, wenn wir in Gegenden unterwegs sind, wo das Wasser nicht ganz so klar ist, ziehen wir uns regelmäßig feinen Dreck rein, der dann den Simmering zerstört. Und das war dann auch das nächste Pumpenprojekt. Nach dem Aus- und wieder Einbau musste dann noch die Bilge ausgiebig mit Frischwasser gespült und trocken gelegt werden. Fertig!

Nächstes Projekt: Abwasserpumpe von Spüle und Waschbecken. Die läuft zwar an, schaltet aber leider nicht mehr ab, wenn der kleine Abwassertank leer ist. Sie läuft und läuft und läuft und zieht dabei natürlich Strom aus den Batterien. Also muss sie von Hand an-und wieder ausgeschaltet werden. Und hier steckt der Teufel im Detail. Wie schnell hat man mal eben etwas abgespült oder die Hände gewaschen und zwischendurch  vergessen, die Pumpe zu starten. Das führt dazu, dass der Behälter, der leider nicht zu 100 % dicht ist, überläuft und die ganze Sauce in der Bilge landet und vor sich hin gammelt, bis wir es merken. Keine befriedigende Situation. Also muss auch  hier eine neue Pumpe her.

Last but (hoffentlich) at least das komplizierteste Projekt. Gestern ließ sich unser Fäkalientank nicht mehr leer pumpen. Unsere erste Idee: die Schläuche sind im Laufe der Zeit von Urinstein zugesetzt. Also alle Schlauchteile mit der Spirale bearbeitet bzw. durchgestochert. Lief immer noch nicht. Da blieb uns nichts anderes übrig, als die dicke Rheinstrom-Pumpe auszubauen und nachzusehen, ob evtl. die Lippventile kaputt sind oder – hoffentlich nicht! – der Pumpenbalg. Lippventile hatten wir noch als Ersatz, nur den Balg nicht. Der Ausbau forderte uns total. Die dicke Pumpe ist aus Bronze und entsprechend schwer. Hinzu kommt noch, dass die Pumpe in einem engen Schrank eingebaut ist und man eigentlich nur mit einer Hand arbeiten kann. Und die Schläuche sind im Laufe der Zeit so steif geworden, dass man sie nicht mehr  ab bekommt. Die müssen abgesägt und erneuert werden. Zum Glück hatten wir noch ein entsprechend langes Stück Schlauch in Reserve, das wir auf die richtigen Längen anpassen konnten. Diesmal waren uns die Götter wohlgesonnen. Es waren nur die Lippventile kaputt, der Pumpenbalg sieht immer noch gut aus. Mit viel Geschimpfe und Gefluche hatten wir dann nach 3 Stunden alles erfolgreich wieder zusammengesetzt und eingebaut. Testlauf: funktioniert wieder. Es darf wieder gek… werden 😉

Ich glaube, jetzt haben wir alle an Bord befindlichen Pumpen einmal rundum erneuert bzw. repariert. Hoffen wir man, dass jetzt für die nächsten Monate erst mal Frieden ist.

Wenn Gerätschaften wie z.B. Pumpen im täglichen Gebrauch sind, kommt es natürlich immer wieder mal vor, dass ein Teil streikt oder sein Lebensende erreicht hat. Und diesmal ballte es sich halt in einem kurzen Zeitraum. Aber wie oben schon geschrieben:

Man hat ja sonst nichts zu tun.

Oder wie ein verstorbener Freund mal sagte: Wie reparieren uns um die Welt.

Jetzt sind wir wieder so entspannt wie die beiden Wale

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Nach zwei Monaten Sendepause eine neue Meldung

Tja, wir sind faul geworden. Die Hitze macht uns mehr und mehr zu schaffen. Irgendwie sind wir Mitteleuropäer auf Dauer nicht für dieses Klima geschaffen. Wir wollen beide einfach nur noch weg, aber wie?

Wenn wir über das Rote Meer Richtung Europa wollen, könnten wir bereits im Januar/Februar starten. Diese Route würde unsere Reise Richtung Heimat um ein ganzes Jahr verkürzen. Aber ob die Strecke über das Rote Meer in der jetzigen politischen Situation so wirklich die richtige Entscheidung ist? Sicherlich fahren immer noch Segler diese Strecke und hatten bisher auch keine Probleme, aber wer weiß, wie sich das weiter entwickelt? Wir sind unentschlossen. Hinzu kommt noch, dass unsere Versicherung dieses Gebiet nicht abdeckt. Wenn da tatsächlich irgend etwas mit dem Boot passieren sollte, sei es, dass der Motor verreckt oder es sonst einen Schaden am Boot gibt, haben wir mit Zitronen gehandelt. Und das Rote Meer verspricht viel Motor-Fahrt und unser Mr. Perkins hat schon so einige Jahre auf dem Buckel. Er läuft zwar super und ohne Probleme, aber der Teufel steckt im Detail. Wenn was passiert, dann im ungünstigsten Moment.

Die andere Alternative, die wir eigentlich bevorzugen, wäre Richtung Kapstadt/Südafrika. Aber diese Route können wir wegen der Cyclone-Saison erst ab Mai angehen. Also noch eine halbes Jahr hier in Thailand und Malaysia aushalten. Und die Tour über den Indischen Ozean ist nebenbei seglerisch auch recht anspruchsvoll.

Aber bevor wir letztendlich entscheiden, wohin bzw. woher, muss Meerbaer auch noch aus dem Wasser. Unser Antifouling ist jetzt fast 1,5 Jahre alt bzw. kaum noch vorhanden. Alle drei Wochen ist Tauchen angesagt. Die Barnackles wachsen hier wie verrückt. Bei jedem Tauchgang muß eine dicke Schicht vom Propeller und vom Rumpf mit dem Spachtel abgeschabt werden. Dafür müssen dann schon mal zwei Stunden Unterwasserarbeit eingeplant werden.

Hinzu kommt noch eine größere Reparatur. Wir hatten Anfang Oktober eine Kollision mit einem Ausflugskatamaran. Die haben gepennt und sind uns voll seitlich in den Bug geknallt. Bugkorb total verbogen, Rollanlage klemmt – ob das Vorstag Schaden genommen hat, werden wir dann feststellen, wenn es an die Reparatur geht -, dicke Macken links und rechts am Bug. Der ganze Ablauf der „Geschichte“ würde hier den Rahmen sprengen. Letztendlich wurde von den Behörden festgestellt, dass uns keinerlei Schuld trifft. Aber auf dem Schaden bleiben wir trotzdem sitzen. Unsere Versicherung hat den Fall sehr unbürokratisch abgewickelt und wir werden die Reparatur in Malaysia angehen. Unsere Visa laufen hier Anfang Dezember aus, da wäre die Zeit viel zu kurz. In Malaysia haben wir wieder drei Monate Zeit, das dürfte für die Reparaturen einschließlich Beschaffung vom Material ausreichen.Den verbogenen Bugkorb haben wir schon einmal abgeflext und die Rollanlage halbwegs gängig gemacht. Fürs Erste ist das ok, aber es muß ein neuer Bugkorb gebaut werden und das Vorstag muss ebenfalls aus Sicherheitsgründen erneuert werden. Das Vorstag ist nicht unerheblich mit verantwortlich für die „Standhaftigkeit“ vom Mast.

Der „leicht“ verbogene Bugkorb

So, das wars erst mal an Neuigkeiten. Anfang Dezember geht es wieder Nach Langkawi – vermutlich wird es wieder ausschließlich Motorfahrt. Von Segelwind kann man hier nicht wirklich reden.

Tolle Felsformationen unterwegs

Natürlich haben wir trotz aller Probleme auch ein paar schöne Dinge erlebt. Wenn man erste einmal die Chalong Bay verlassen hat und sich Richtung Norden bewegt, gibt es doch so einige schöne Plätze zu entdecken.

Hier wurde der James Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ gedreht. Ein Touristenmagnet

Ein Haus auf Panyee Island, das Dorf, das auf Stelzen im Wasser gebaut ist

Der schwimmende Fußballplatz

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Von Langkawi nach Phuket

Unsere Zeit in Malaysia ist leider abgelaufen. Am 6. September enden unsere Visa und wir müssen das Land vorerst verlassen. Auf den letzten Drücker klarieren wir aus und verlassen die Marina, in der wir für 5 Tage waren, um letze Vorbereitungen zu treffen.

Unsere Route von Langkawi nach Phuket

 

Um 14 Uhr machten wir uns auf dem Weg, zuerst noch auf den alten Ankerplatz für eine Nacht. Am nächsten Tag ging es weiter zur Marina Telaga, um unsere Dieseltanks noch einmal zu einem günstigen Preis voll zu machen. Auf dem Weg dorthin drohten schon dicke Wolken am Horizont. Wir hatten gerade an der Tankstelle angelegt, da gingen die Schleusen auf und es schüttete wie aus Eimern. Glück gehabt! Glücklicherweise hatte auch niemand von der Tankstelle große Lust, uns bei diesem Wetter zu bedienen. Also konnten wir in aller Ruhe zu Mittag essen. Nach einer Stunden kam dann doch jemand und füllte unsere Tanks mit 420 l Diesel. Leider ließ der Regen immer noch nicht so wirklich nach, es war zwar nicht mehr so heftig, aber zum nass werden reichte es allemal. Der nächste Kunde wartete schon auf den Platz an der Tankstelle und wir mussten los. Raus aus der Marina und um die Ecke auf den Ankerplatz für die Nacht. Wir hatten es schon geahnt, der Ankerplatz ist bei der derzeitigen Windrichtung ziemlich rollig und die Nacht war entsprechen unruhig. Morgens um 9 Uhr nix wie weg hier. 25 sm bis Ko Lipe, der ersten thailändischen Insel auf dem Weg.

Auch hier erwischte es uns 2 Stunden vor Ankunft. Starkwind auf die Nase und Regen, Regen, Regen. Der Wind ließ zum Glück kurz vor Ankunft am Ankerplatz nach und wir konnten in aller Ruhe unseren Anker versenken. Blöderweise erwies sich dieser Ankerplatz ebenfalls als sehr ungemütlich. Der Wind schlief ein und die Dünung kam von der Seite. Eine weitere Nacht mit wenig Schlaf stand uns bevor.

Weil unser Autopilot derzeit kaputt ist, muss die ganze Zeit von Hand gesteuert werden (Bevor die ersten Kommentare kommen: Ja, das Holz auf der Sitzbank sieht schlimm aus, aber das soll bald erneuert werden)

Weil wir bis zu unserem nächsten Ziel fast 50 sm vor der Nase hatten, ging der Anker schon morgens um 7 Uhr hoch und wir tuckerten weiter Richtung Norden. Segeln wieder Fehlanzeige. Der wenige Wind kam so spitz von vorne, dass das Großsegel lediglich für Stabilität im Schiff sorgte. Vortrieb gleich Null.

Unsere Lieblingsinsel Ko Rok

Endlich, um 16 Uhr, fingen wir uns eine Mooringboje vor unserer Lieblingsinsel Ko Rok ein. Kein anderes Schiff weit und breit zu sehen, einzig am Horizont ein paar Fischerboote. Wir hatten die Insel für uns alleine – und tastsächlich eine ruhige Nacht.

Traumstrand nur für uns

Morgens gab es kein Halten mehr. Wir mussten ins klare blaue Wasser. Mit dem Dinghi zum Strand gepaddelt, ein paar Schritte durch den Sand gelaufen und dann Taucherbrille auf, Schnorchel in die Schnute und ab in die Fluten, Fische gucken. Einfach traumhaft.

Meerbaer weit weg an der Mooringboje

Wir wären gerne noch länger geblieben, aber die Wettergötter versprachen nur noch für 2 Tage einigermaßen gutes Wetter. Danach sollte es mal wieder Dicke kommen – hier ist halt Regenzeit. Also noch eine schöne, ruhige Nacht und am nächsten Morgen Leinen los von der Boje und auf nach Phuket. Diesmal ohne Regen, aber leider auch ohne Wind. Nach 58 sm fiel unser Anker bei letzem Büchsenlicht in der Chalong Bay.

Am nächsten Morgen auf zum Behördengang. Diesmal ging alles recht flott und entspannt. Ein netter Plausch mit Hafenmeister, Immigration-Officer und den Damen vom Zoll, und wir waren fertig und dürfen nun 60 Tage im Land bleiben mit der Option um eine Verlängerung um weitere 30 Tage. Das sollte reichen. Danach soll es dann wieder zurück nach Langkawi gehen.

Noch schnell mit dem Bolt-Taxi zum Supermarkt – hier gibt es endlich wieder „Schweinisches“ zu kaufen – und dann zurück auf den Meerbaer. Und nun liegen wir hier in der Bucht vor Anker und es schüttet und stürmt. Kurze Unterbrechungen mit ein paar Sonnenstrahlen, dann geht es wieder los. An Land mit dem Dinghi käme einer Volldusche gleich. Entweder Wasser von oben oder von vorne durch die Wellen. Also bleiben wir an Bord und machen es uns gemütlich. Irgendwann wird es schon wieder aufhören – hoffen wir 🙂

Schweine-Wetter, Starkwind und Pladder-Regen

Reibekuchen mit Apfelkompott – das richtige Essen bei dem Wetter 😉

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Einmal (fast) rund Langkawi

Endlich kamen wir mal wieder aus der gewohnten Routine raus. Es dauert immer, bis man sich aufgerafft hat. Man wird irgendwie immer bequemer.

Nach einem mittelgroßen Lebensmitteleinkauf ging es dann tatsächlich von Kuah aus ein kleines Stück nach Süden, um dann nördlich der Insel Bumbon Besar durch den engen Kanal nach Nordosten abzubiegen. Natürlich kam genau an der Engstelle eine der Fähren von achtern auf und wir verdrückten uns etwas näher an den Rand, um sie vorbei zu lassen. Weiter ging es nach Nordosten durch das enge Fahrwasser bis in den Norden der Insel Timun. Hier gibt es einen geschützten Ankerplatz an der Nordwest-Ecke. Nur ab und zu mal kommt eine Fähre vorbei und bringt etwas Schwell mit, aber alles gut auszuhalten. Das Wasser war uns nicht sauber genug, um den Wassermacher laufen zu lassen. Also nicht wirklich ein Grund, hier länger als eine Nacht zu bleiben. Wir wollten weiter zum „Hole in the Rock“, ca. 10 sm weiter nördlich. Hier schlängelt sich ein Fluß mal schmaler, mal breiter und mal tiefer, mal flacher durch die Mangroven.

Die Einfahrt zum Geo Forest Park

Die enge Einfahrt – Hole in the Rock

Nicht weit von der Einfahrt aus fiel unser Anker auf 4 m Wassertiefe, nicht weit entfernt von den beliebten Touristen-Lokalen. Mit dem Dinghi ging es flott bis zu einem der Floating Restaurants, wo wir uns eine Mittagessen für umgerechnet 6 Euro (für 2 Personen inkl. Getränk) gegönnt haben. Auf dem Rückweg zurück zum Meerbaer machten wir noch einen Schlenker in einen der Seitenarme. Es ist schon verrückt. Auf der einen Seite des Flusses ragen hohe Granitfelsen auf und auf der anderen Seite befinden sich dichte Mangroven. Kontrastprogramm vom Feinsten.

Floating Restaurant

Die Nacht war recht ruhig und am nächsten Tag wurden wir übermütig und haben noch einmal zu Mittag „außer Haus“ gegessen. Diesmal in einem anderen Floating Restaurant für ca. 8 Euro. Die Portionen waren etwas größer und das Essen war schmackhafter. Was 2 Euro Differenz ausmachen 😉

Unser Ankerplatz im River

Am nächsten Morgen ging es wieder raus aus den Mangroven, um weiter nach Norden zu kommen. Wie sollte es anders sein? Normalerweise herrschen um diese Jahreszeit südliche Wind, nur wenn wir nach Norden wollen, kommt der Wind aus Nord. Zum Glück nur schwach, denn Meerbaers Bauch und Propeller waren total bewachsen und ein Vorwärtskommen nur mühsam möglich. Wir waren auf der Suche nach einem Ankerplatz, an dem wir endlich dem Bewuchs zu Leibe rücken konnten.

Den fanden wir dann auch tatsächlich im Norden von Langkawi. Man konnte endlich mal wieder bis auf den Grund sehen. Ein idealer Platz zum Tauchen und Schrubben.

Endlich mal wieder klares Wasser

Am nächsten Tag war dann tatsächlich Arbeit angesagt. Generator und Kompressor an, rein in die Tauchklamotten und ab in die Fluten. Alleine für das „Freilegen“ des Propellers ging fast eine halbe Stunde drauf. Dann noch eine weitere halbe Stunde für die Steuerbordseite, dann war erst mal Feierabend.

Erste Putz-Etappe geschafft

Für die Steuerbordseite am Nachmittag ging nochmal eine weitere halbe Stunde drauf, dann war Meerbaers Bauch wieder blank. Man merkte es auch gleich beim Speed. Wir waren bei gleicher Drehzahl sage und schreibe 2 kn schneller unterwegs.

Noch zwei weitere Nächte in sauberem Wasser, vorher noch in 6 Stunden ca. 400 l Wasser produziert, dann ging es weiter um die Ecke, wieder nach Süden, diesmal auf der Westseite von Langkawi. Unser Ziel für die kommende Nacht war ein Ankerplatz vor der Telaga Marina im Schutz von zwei kleinen Inseln. Leider erwies sich der Ankerplatz doch nicht als so ruhig wie gewünscht. Der Schwell aus Süd mogelte sich ausgerechnet in der Nacht an den Inselchen vorbei und ließ Meerbaer ordentlich schaukeln.

Nicht noch eine Nacht! Also morgens Anker auf und wieder an den „alten“ Ankerplatz an der Insel Singa Besar. Doch der Weg dorthin war mit Dornen gepflastert. Wir hatten kaum die Insel Rebak passiert, da kam eine dicke, schwarze Wolke auf uns zu und die hatte reichlich Platzregen im Gepäck. Wir verkrochen uns hinter unseren Regenschutz und ließen den Autopiloten steuern. Leider hatte der ausregechnet da keine Lust mehr und stellte seinen Dienst ein. Gleichzeitig fing das Dinghi hinten in den Davitts an, hin und her zu schaukeln und rief nach neuer Befestigung. Alles auf einmal – warum auch nicht?

Käptn ans Ruder, Bordfrau aufs Achterdeck, um das Dinghi zu sichern. Beide pladdernass. Zum Glück war der Regen warm, eine schöne Erfrischung.

Die Fehlersuche beim Autopiloten haben wir verschoben, bis wir auf dem Ankerplatz waren. Wie erwartet, hörte der Regen gerade 2 Minuten nachdem unser Anker versenkt war auf und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Beim Autopiloten war die Sicherung durch und dieser Umstand beschert uns nun einen größeren Arbeitsaufwand. Alle Einstellungen sind futsch und der Autopilot muss neu kompensiert werden, will heißen, erst einmal die Konfiguration neu machen und dann bei ruhigem !! Wasser Kreise drehen. Das mit dem ruhigen Wasser ist gar nicht so einfach. Entweder ist Wind oder der Strom drückt. Geduld ist gefragt, bis die Konditionen passen. Bis dahin heißt es: von Hand steuern. Auch nicht unbedingt verkehrt. Mit dem Autopiloten wird man immer gequemer. Sobald der Kahn auf Kurs ist, Knopf drücken, fertig. Tut mal ganz gut, längere Zeit von Hand zu steuern.

Wir haben jetzt noch ca. 2 Wochen, die wir in Malaysia bleiben dürfen. Unsere Visa laufen am 6. September aus. Bis dahin müssen wir das Land verlassen haben. Nächstes Ziel – mal wieder – Thailand. Hoffen wir, dass uns diesmal etwas Segelwind gegönnt wird.

 

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Auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen

Ein paar Tage am Anker, dann mal wieder zum Einkaufen nach Kuah und wieder zurück. So sieht bei uns derzeit der Wochenrhythmus aus.

Ausnahme gerade: wir haben uns in die Rebak-Marina verholt, um ein paar Reparaturarbeiten zu erledigen. Allerdings war der Weg hierher mit Dornen gepflastert. Es sind zwar nur ein paar Seemeilen, aber auch auf kurzen Strecken kann es einen erwischen.

Zuerst auf dem Weg nach Kuah. Auf halber Strecke entwickelte sich innerhalb von Minuten ein Unwetter, das es in sich hatte. Wir waren gerade ganz gemütlich unter Genua unterwegs und dachten an nichts Böses, da schlugen die Wettergötter zu. Der Wind nahm zu und wir konnten kaum die Genua bändigen, um sie einzurollen und unter Motor weiterzufahren. Zum Glück waren wir nicht allzu nah am Ufer und mussten nicht gegenan fahren. Soweit, so gut, aber Murphy hatte noch mehr im Gepäck. Es fing gerade wiedere an aufzuklaren, da tauchte vor uns eine Fischerboje auf. Wir konnten im letzten Moment noch den Motor auskuppeln, damit sich die an der Boje hängende Leine nicht um den Propeller wickeln konnte, dann war das Teil auch schon unter dem Rumpf durch und kam achteraus wieder zum Vorschein und Meerbaer wurde nicht abgebremst. Puh, wohl nochmal Glück gehabt.

Bei über 30 Grad Außentemperatur (um 19 Uhr) im Motorraum arbeiten macht nicht wirklich Spaß

Die letzte Meile ging es dann wieder gemütlich bis zum Ankerplatz vor der Stadt. Wir wollten lediglich ein paar Lebensmittel einkaufen, weil es von der Rebak-Marina aus etwas umständlich zum Supermarkt ist. Also am nächsten Morgen rein ins Dinghi, rüber zum Royal Langkawi Yachtclub, wo man das Dinghi parken kann, in den Supermarkt und fix mit dem Grab-Taxi wieder zurück zur Marina. Mittlerweile war dort auch unser neuer Drehzahlmesser angekommen, den wir ein paar Tage vorher bestellt hatten. Passt!!

Schnell zurück zum Meerbaer, Anker hoch und auf Richtung Rebak Marina. Irgendwie verhielt sich der Motor merkwürdig. Schon nach 5 Minuten Fahrt wurden wir immer langsamer. Irgendwas stimmte da nicht. Unser erster Gedanke war, wir haben uns doch noch was eingefangen. Also kurz auskuppeln und rückwärts Gas geben. Und siehe da: es schwamm ein 1 m langer Tampen nach hinten weg. Problem gelöst? Leider nicht. Meerbaer machte immer noch keine Fahrt. Weder vorwärts noch rückwärts. Und die Getriebetemperatur stieg sprunghaft auf 100 Grad. Ob da noch mehr am Propeller hängt? Da half nur tauchen und nachsehen. Zum Glück ist es hier in der Gegend überall ziemlich flach und wir konnten umgehend auf 6 m Wassertiefe ankern und den Motor ausschalten. Das brachte nur leider auch nicht die Lösung. Der Propeller war frei, nirgendwo ein Tampen oder eine Angelschnur zu sehen. Dumme Gesichter sahen sich an. Ob der Tampen am Vortag irgendwie den Antrieb verstellt hatte? Da gab es nur noch eine Option: Getriebe ausbauen (zum wievielten Mal?). Aber zuerst mal musste das ganze Gedöns abkühlen.

Mittlerweile war es 15 Uhr und wir konnten so langsam die Teile im Motorraum ohne Verbrennungsgefahr anfassen. Die übliche Prozedur: Kardan abschrauben, Getriebe ausbauen, Öl ablassen, Gehäuse auseinander bauen und überlegen, was passiert sein könnte. Es ließ sich weder vorwärts noch rückwärts noch in den Leerlauf einwandfrei schalten. Irgendwas sprang jedes Mal über. Da blieb uns nichts weiter übrig als das Getriebe wieder komplett auseinander zu nehmen.

Was genau die Ursache war, ist uns schleierhaft. Auf jeden Fall funktionierte das Getriebe nach dem Wiedereinbau – es war mittlerweile 22 Uhr und wir beide fix und fertig. Vor lauter Arbeiten hatten wir das Essen total vergessen. Einzig eimerweise Wasser hatten wir uns einverleibt.

Noch schnell eine „gesunde“ Tütensuppe auf den Tisch und der Tag war gelaufen.

Am Mittwoch ging es dann endlich mal ohne Probleme Richtung Rebak Marina. Vorsichtshalber baten wir um Hilfe beim Anlegen, weil wir unserem Rückwärtsgang noch nicht so wirklich trauten. Das Anlegen klappte ohne Probleme und wir wurden in der Marina willkommen geheißen.

Mit 2 x 200 PS geht es mit der Rebak-Ferry ruckzuck zum Festland und wieder zurück

Am nächsten Tag konnten wir ein weiteres Problem angehen. Unsere Wasserpumpe für die Motorkühlung leckte schon seit einiger Zeit und aus „ein paar Tropfen“ wurde ein stetiges langsames Fließen. Der Simmering, ein altes und bekanntes Übel, musste erneuert werden. Frisch ans Werk. Wasserpumpe mal eben ausbauen – mal eben heißt: eine von vier Muttern löste sich in Wohlgefallen auf und Ersatz war trotz emsiger Suche nicht zu finden. Muttern in allen Variationen waren reichlich vorhanden, nur leider alles metrisch und Meerbaer wollte Imperial, weil unser Mr. Perkins ein alter Engländer ist und mit metrisch nichts anfangen kann. Der Shop in der Marina konnte uns auch nicht helfen. Imperial ist nicht gefragt und entsprechend auch nicht vorrätig. In der Werkstatt-Bude hatten wir auch keinen Erfolg, aber zumindest konnte uns der gute Mann sagen, wo wir die Mutter auf jeden Fall bekommen würden. In Kuah in einem bestimmten Laden. Nix wie hin. Mit der Fähre an Land, dort ein Grab-Taxi geordert und ca. 15 km zu dem Laden gefahren. Und tatsächlich: es gab die passende Mutter. Vorsichtshalber haben wir die gesamten Bestände von 4 Stück aufgekauft. Wer weiß, wann mal wieder eine Mutter abreißt – wenn, dann vermutlich in einer anderen Größe ;-(

Diese Muttern werden im Tresor gelagert, sie sind Gold wert 😉

Wieder zurück, Mutter drauf, Wasserpumpe wieder dicht! Wir sind wieder fahrbereit.

 

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Langkawi – Georgetown – Langkawi

Bevor wir Langkawi erreichten, haben wir noch einen kleinen Zwischenstopp bei der thailändischen Ferieninsel „Ko Lipe“ eingeplant. Hier verbrachten wir zwei Nächte, bevor es zur letzten Etappe ging. In der Nacht erwischte uns dann noch ein dickes Gewitter. Die Blitze schlugen gefühlt nur ein paar hundert Meter vor dem Meerbaer ins Wasser. Gruselig!

Ein Ankerstopp für eine Nacht in halbwegs sauberem Wasser, dann ging es zum Einklarieren nach Kuah. Wie üblich, ging das ratzfatz. Es folgte die übliche Einkaufstour zum Supermarkt.

Ein paar Tage später machten wir uns auf den Weg Richtung Georgetown/Penang, um gesundheitliche Probleme abzuchecken. Die ärztliche Versorgung dort soll um Klassen besser sein als hier in Langkawi.

zwei von mindestens hundert Hochhäusern in Georgetown

In 2 Etappen ging es dann wie üblich wieder unter Maschine 50 sm weiter nach Süden. Das Abklären der „gesundheitlichen Probleme“ dauerte etwas länger, aber nach 3 Wochen konnten wir endlich wieder zurück nach  Langkawi. Der Ankerplatz vor Georgetown war nicht wirklich gut und die Marina hatte leider nur für eine Woche Platz für uns. Bei dem Aufenthalt haben wir die Gelegenheit genutzt, uns mit einigen „schweinischen“ Leckereien zu versorgen, die es auf Langkawi nicht oder nur schwer gibt.

Ein „schweinisches“ Leckerchen

Nun sind wir wieder auf Langkawi zurück. Hier kennen wir uns aus und fühlen uns wohl. Wie es weiter geht, wissen wir noch nicht. Erst einmal stecken wir hier fest. Für die nächsten Monate ist überwiegend Süd- oder Südwestwind angesagt und im Indischen Ozean hat die Cyclone-Saison gerade erst begonnen.

Zurück auf Langkawi

 

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Phuket und Spanien

Nachdem uns die ersten Beschwerden zugetragen wurde, dass wir seit über 6 Wochen schon keinen neuen Bericht erstellt hätten, wollen wir das jetzt hiermit erledigen 😉

Eigentlich ist nicht viel passiert in diesen Wochen, jedenfalls nicht auf dem Meerbaer. Die Bordfrau hat sich einen „Urlaub“ bei Sohn und Schwiegertochter in Andalusien gegönnt und der Käptn hatte so lange „Stallwache“.

Hier ein paar Impressionen aus Spanien:

Herzlicher Empfang bei Schwiegertochter Ute und Sohn Marc

Tarifa – hier treffen sich Mittelmeere und Atlantik

Ausflug nach Gibraltar

Auf zum Whale-Watching

 

 

Noch keine Orcas in der Region. Die sollen erst in ca. 1-2 Monaten hier auftauchen, wenn die Thunfische durch die Meerenge ziehen.

Pilotwale

Es waren wunderschöne 4 Wochen bei den Kindern in Spanien. Nochmal ganz lieben Dank an die Beiden, die sich wirklich rührend um ihre „alte Mutter“ gekümmert haben.

Derweil in Phuket:

Phuket, Blue Tree

Auf dem Weg zur Immigration

Die endlos lange Pier zum Dinghi-Dock

Gelegentlich gab es für kleines Geld ein leckeres Abendessen und ein frisch gezapftes Bier in der Klong Beach Bar

Während die Bordfrau das angenehme Frühlingswetter in Andalusien genießen konnte, durfte der Käptn weiter in Thailand schwitzen. Eine ungewöhnliche Hitzewelle hat immer noch ganz Südost-Asien im Griff. Die Temperaturen steigen tagsüber auf 35 Grad und höher und nachts kühlt es gerade auf dem Boot so gut wie gar nicht ab, da das Wasser 32 Grad warm ist. Ohne Ventilator kann man an schlafen gar nicht denken und auch bei laufendem Quirl ist mal morgens nicht wirklich ausgeruht.

Weil es in Thailand nur einen Aufenthalt von 30 Tagen gibt, musste Rainer wegen einer Visum-Verlängerung um weitere 30 Tage (mehr gibt es derzeit nicht) in die Stadt zur Immigration. Mit Bezahlung von ca. 50 Euro war die Angelegenheit dann schnell erledigt.

Jetzt musste nur noch die Bordfrau wieder eintrudeln. Am 25. April war dann die Mannschaft wieder komplett. Ein paar Tage wieder ans Schwitzen gewöhnen, drei Tauchgänge, um den Propeller um den Rumpf von unbeschreiblichem Bewuchs zu befreien, Vorräte einkaufen und am 2.Mai waren wir soweit. Es wurde ausklariert und am 3. Mai ging der Anker aus dem Grund. Es dauerte nochmal eine halbe Stunde, bis wir die ersten 10 m der Ankerkette von Muscheln und anderem Bewuchs befreit hatten, damit der Dreck nicht im Ankerkasten vor sich hin gammelt, dann war es endlich soweit: Bye Bye Phuket, auf nach Lankawi.

Die Chalong Bay verschwindet im Morgendunst

Nach 50 sm Motorsegeln war unser erstes Etappenziel erreicht: die Inseln Ko Rok Nok und Ko Rok Yay. Hier werden wir 2-3 Tage bleiben und das klare, saubere Wasser genießen. Der erste Schnorchelausflug lag gestern schon an. Die Unterwasserwelt ist faszinierend. Dadurch, dass dies hier Naturschutzgebiet ist, haben die Fische überhaupt keine Scheu, sondern sind eher neugierig. Ein tolles Erlebnis nach vielen Wochen im trüben Wasser!!!

Sonnenuntergang. Ankern zwischen Ko Rok Nok und Ko Rok Yay

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