Nun sind wir schon seit fast 1 1/2 Jahren mit kurzen Unterbrechungen in Malaysia. Dreimal kurz nach Thailand gesegelt bzw. hauptsächlich mangels Wind motort, um ein neues Visum für Malaysia zu bekommen, dann wieder zurück. Aber so langsam wollen wir weiter. Es gefällt uns sehr gut hier in Langkawi, aber jetzt beginnt die Regenzeit und das Klima macht uns auch ohne die bald kommende hohe Luftfeuchtigkeit schon ordentlich zu schaffen. Außer früh morgens und spätnachmittags kann man es draußen nicht aushalten. Wir hocken fast ausschließlich drinnen im Schiff und lassen uns von mehreren Ventilatoren anpusten.
Eine große Herausforderung war daher der dringend notwendige Laudaufenthalt für unseren alten Meerbaer. Nach fast zwei Jahren war so langsam ein wenig Kosmetik und Maintenance dringend nötig. 2 1/2 Wochen haben wir auf dem Trockenen gestanden und gearbeitet, dass uns der Schweiß aus allen Poren lief. Arbeitsbeginn 8 Uhr, ab 11 Uhr Siesta bis 16 Uhr, dann noch einmal 2-3 Stunden intensiv gearbeitet. Nachdem Meerbaer wieder zurück ins Wasser konnte, haben wir noch eine weitere Woche in der Marina dran gehängt, um die Restarbeiten zu erledigen.

Die Arbeit kann beginnen – immer schön auf der Schattenseite

Meerbaer darf frisch aufgehübscht wieder in sein Element
Seit gut einer Woche sind wir nun wieder „frei“ und hängen am Anker.
Und nun zu unseren Plänen:
Es geht westwärts! Europe is calling.
In der ersten Juni-Hälfte läuft unser Visum für Malaysia ab und das sollte ein guter Start für die erste Etappe sein. Zunächst wollen wir nach Sumatra. Im Norden von Sumatra liegt die Insel Sabang. Hier können wir für Indonesien einklarieren. Ganz in der Nähe liegt Banda Aceh, wo vor gut 20 Jahren der verheerende Tsumani alles zerstört und viele Menschenleben gefordert hat. Von da aus, so der Plan, werden wir uns langsam Richtung Süden bewegen, den Äquator überqueren und so ziemlich auf der Mitte von Sumatra sollte unser Startpunkt für die Überquerung des Indischen Ozeans sein. Hier sollen wir so langsam in den Bereich des Südost-Passats kommen, der uns dann hoffentlich vor sich her pustet. Wie genau die Route verlaufen wird, machen wir vom Wind abhängig. Geplant ist auf jeden Fall, Madagascar im Norden zu passieren und dann den Mozambique Channel nach Süden bis Richards Bay in Südafrika zu besegeln. Das Jahresende möchten wir dann gerne in Kapstadt verbringen.
So der Plan, aber bis dahin gibt es immer noch viel zu tun.
Eine neue Fock ist bestellt und unterwegs, ebenso neue Litium-Batterien und noch viele weitere „Kleinigkeiten“. Der Anker wurde zum Galvanisieren gegeben, eine neue Ankerkette hängt dran, das neue Radar ist montiert und ein neuer Bugkorb in Auftrag gegeben und zu unserer Zufriedenheit angeschweißt. Neue Polsterbezüge sind genäht.

Die neue Radarschüssel ist montiert

Der erste der neuen Polterbezüge

Die neue Ankerkette

Der frisch galvanisierte Anker
Die Vorräte müssen herangeschafft, Fleisch, Gemüse, Obst eingekocht werden. Die Planung läuft auf Hochtouren und die Herausforderung macht riesigen Spaß, der Einkaufszettel wird gefühlt eher länger als kürzer. Aber auch das gehört zu den Reisevorbereitungen für ein so lange Tour. Wer weiß, wann es wieder ausreichend (und einigermaßen bequem erreichbar) einzukaufen gibt.
... und als Langzeitsegler werdet ihr Pumpen reparieren, die ihr schon mal in den Händen hattet. Nach 5-7 Jahren braucht…